BASIS

Montessori-Therapie – was ist das?

Montessori-Therapie ist eine eigenständige Therapieform, die im Bereich der Sozialpädiatrie angesiedelt ist. Sozialpädiatrie beschäftigt sich mit dem Patienten in seinem Umfeld, das heißt, dass in jedem Fall interdisziplinäre Zusammenarbeit geleistet wird, je nach Bedarf mit den Eltern und/oder allen Bezugspersonen des Patienten, ebenso wie mit allen Fachkräften, wie z.B. Ärzten, Psychologen und Pädagogen.

Arbeitsbereiche der Montessori-Therapeutinnen und Montessori-Therapeuten sind:

  • Eltern-Kind-Gruppen für behinderte und nichtbehinderte Kinder Flyer
  • Schulvorbereitende Gruppe Flyer
  • Fachdienst für Integration und Inclusion in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen
  • Förderung und Erziehung von Kindern mit genetischen Besonderheiten
  • Einzel- und Kleingruppenförderung bei Teilleistungsschwächen –störungen, wie Sprachentwicklungsauffälligkeiten, Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche, Wahrnehmungsstörung, Problemen der Interaktion
  • Einzelarbeit mit mehrfach und verschiedenartig behinderten Erwachsenen
  • Arbeit mit Senioren und Hochaltrigen
  • Arbeit mit an Demenz Erkrankten

Montessori-TherapeutInnen finden Sie in freien Praxen, in Sozialpädiatrischen Zentren und anderen pädagogischen Einrichtungen.

Adressen können über den Berufsverband erfragt werden:

Montessori-Berufsverband e. V.

Geschäftsstelle:
Frau Ute Porzelt

Krumme Fohre 85
95359 Kasemdorf

Tel.: 0152 38540906
Email: info@montessori-berufsverband.de

 

Die Basis der Montessori-Therapie ist die Montessori-Pädagogik.

In ihr sind alle Elemente enthalten, die ein Kind benötigt um sich selbst aufzubauen, d.h. seine geistigen, motorischen und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.

Viele Kinder sind jedoch nicht in der glücklichen Lage, aus eigenen Kräften den Weg in die „Normalität“ zu finden. Diese Menschen brauchen Unterstützung,

zum Beispiel:

Material, das so gestaltet ist, dass auch ein Kind mit sich erst später, oder vielleicht nie entsprechend entwickelnder Motorik „begreifen durch be-greifen“ kann.

 

klassische Übung:

aus einer Kanne in die andere gießen

 

 

adaptierte Übung:

aus einer Flasche in die andere gießen

das Fließen des Griesses wird durch den Trichter verlangsamt, dadurch ist der Vorgang wesentlich besser zu beobachten.

 

Oder:

So klare Strukturen, dass auch ein Kind mit einer vermeintlich geistigen Behinderung sich angesprochen fühlt und den Auftrag klar von einer Erklärung oder einer nebensächlichen Bemerkung unterscheiden kann.

Verschiedene Verschlüsse:

In jedem Behälter befindet sich ein kleiner Gegenstand. Je nach Entwicklungsstand, Notwendigkeit und Interesse des Kindes wird der Schwerpunkt der Förderung auf Sprache, Feinmotorik, Konzentration oder Förderung des Allgemeinwissens gelegt

 

Oder:

Material, das den derzeitigen Interessen eines Kindes entspricht, also dem Lebensalter angepasst ist – und trotzdem früher entstandene Wissens- und Verständnislücken schließt sowie zusätzlich die Motorik übt.

Wassergießen:

Die vorgegebene Menge Wasser wird auf verschiedene Flaschen vertreilt. Das Kind erfährt physikalische und mathematische Gesetze. Schult seine Feinmotorik und wird ermuntert alles zu verbalisieren.

 

 

Neben allen Elementen der Montessori-Pädagogik sind Kenntnisse aus Medizin, Psychologie und anderen Bereichen nötig, um den vielfältigen Anforderungen eines Kindes gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, das Einbeziehen von Testergebnissen sowie der Austausch mit Kollegen anderer therapeutischer Disziplinen runden das Bild von einem Kind ab, um durch Montessori-Therapie genau die Bereiche abzudecken, die im Moment sinnvoll und notwendig sind.

Mit das wichtigste Kriterium der Montessori-Therapie ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern.

  • Sie lieben, in der Regel, ihr Kind und haben daher weitaus mehr Interesse an seiner Entwicklung und seinem Wohlergehen als andere Bezugspersonen.
  • Sie bleiben ein Leben lang die wichtigsten Bezugspersonen, während alle anderen nach längerer oder kürzerer Zeit wechseln.
  • Sie sind die „günstigsten Therapeuten“, denn sie übernehmen, nach richtiger Einführung, durch Vorbild und Erklärung, das notwendige Einüben von Bewegungsmustern und Handlungsabläufen. ….Sie sparen dem Staat damit Unsummen an Geld.
  • Sollten Vater und Mutter eine liebende Elternschaft nicht erlebt haben und können dadurch diese Liebe nicht weitergeben, so hilft ihnen auch dabei die Montessori-Therapie.